Freitag, 30. September 2005

…alles Müller oder Was?


Wie nennt man jemanden der zu einer Landesregierung geht und 40 Millionen Euro als Subvention für ca. 160 Arbeitplätze bittet und da das nicht reicht findet man noch einen Befürworter bei der Europäischen Union und schindet noch mal 30 Mille raus? Also insgesamt 70 Millionen. für -sagen wir mal großzügig 200 Arbeitsplätze. Der erste Subventionsgeber, das Land Sachsen weiß um den Deal der dahinter steckt Bescheid. Nämlich, dass im benachbarten Niedersachsen dafür um die 150 Arbeitsplätze verloren gehen. Die Frage, ob die EU von den Machenschaften weiß braucht man erst gar nicht stellen, denn hier scheint Unwissen der Grund für Entscheidungen zu sein.

Herr Müller von Müller Milch ist in der Wirtschaft weder von der Aktionärsseite noch von der Konsumentenseite ein unbeschriebenes Blatt. Unternehmen wie Wiesenhof, Ritter Sport und Unilever haben sich längst verpflichtet nur Milch zu verwenden in der genmanipuliertes Futter ausgeschlossen ist. Müller Milch musste gerichtlich belangt werden um genmanipulierte Produkte zu kennzeichnen oder manipulationsfreie Milch zu verwenden. Herr Theobald Müller ist auch nicht jemand der gerne teilt. Mit Bilanztricks und umfangreichen Verlustvorträgen hat er versucht den kümmerlichen Rest von Kleinaktionären um die Dividende zu bringen. Die Klagen der Kleinaktionäre drohen in den Mühlen der Justiz unterzugehen. Sarah Ferguson, Duchess von York, klagte Müller um das volle Honorar als Eröffnungspromi der Müller-Molkerei in England und Ivan Rebroff klagte gegen Müller weil dieser Harald Junke als sein Double auftreten lies. Irgendwie hat man das Gefühl das sich Herr Müller prinzipiell nicht an Abmachungen hält und einkassiert wo er nur einen Dummen findet - wie zum Beispiel in Sachsen.

70 Millionen für 200 Arbeitsplätze. Nehmen wir mal an die durchschnittlichen Kosten pro Arbeitnehmer belaufen sich auf Brutto ca. €2.500,--. Elfeinhalb Jahre kann Müller die Gehälter für 200 Arbeitnehmer zahlen ohne auch nur einen Cent aus den großzügigen Gewinnen seiner Milchprodukte zu investieren. Gut, das ist natürlich falsch gedacht, mit der Summe hat sich Müller Milch die größte Molkerei Europas bezahlen lassen und kann noch einen Teil als Verlust abschreiben. Die Kosten für die Arbeitlosen in Niedersachsen und Bayern sowie die Subvention zahlen wir - der Staat.

Verwunderlich klingt die Aussage von Herrn Müller „Deutschland kann sich nur erholen wenn die Subventionen abgebaut werden…“. Dies ist aber auch die Forderung der CDU die wiederum die 40 Millionen Euro durch die sächsische Landesregierung Herrn Müller zugesteckt hat. Zugute halten kann man den Sachsen, dass sie das Geld auf einer anderen Seite einsparen, nämlich bei den Biobauern. Bio Produkte boomen nicht nur am Markt und die großen Food Konzerne sehen darin eine der wenigen Ertragssteigerungen im Moment. Bio Bauern wirtschaften nachhaltig, umweltschonend, schaffen neue Arbeitsplätze und zu guter Letzt werden daraus auch noch gesunde Produkte. Für die Länder scheint es wichtiger zu sein in ein Prestigeobjekt mit der Ambition zum Monopolisten, zu investieren als wirklich umweltverträglich neue Arbeitplätze zu schaffen. Eine Frage bleibt - Ist es Dummheit oder Protektionismus??
mehr dazu hier (pdf, 375 KB)
Meinem Gewissen folgend werde ich weiterhin MÜLLER Produkte im Kühlregal stehen lassen.

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Bei mir gibt dabei weniger das Gewissen den Ausschlag als vielmehr die banale Tatsache, dass ich mit Molkereiprodukten jenseits von Butter, Milch und Käse eh nichts an Hut habe. Wenn ich aber Joghurt und dergleichen für meine Frau einkaufe, achte ich auch drauf, dass nix von Mullah-Milch dabei ist.

Allerdings lässt es sich in der Praxis nur sehr schwer umsetzen, nur noch Bio-Produkte zu kaufen.

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...wenn ich zum HL gehe - da nur einige Schritte entfernt - wundere ich mich jedes Mal über die vielen Meter an Müllerware. Ich frage mich immer wer das Zeug wohl kauft. Selten beobachtet man Singles - weiblich um die 30 - 36 und männlich etwas darunter - in Bankeruniform die zu diesen Produkten greifen. Beim genaueren Hinsehen stellt man fest dass auch sonst nur Mikrowellen-Junkfood in den Wägen zu finden ist.

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Also vor dem
Kühlregal, wo sich der Joghurt und das ganze Zeug türmt, krieg ich regelmäßig nen Overload. Nicht nur Müller-bedingt, da ist ja auch noch der ganze Ehrmann-, Danone-, Landliebe- und Schieß-micht-tot-Kram in Drei Zillionen Geschmacksrichtungen, und dann denk ich mir ungerechterweise, hach, dafür haben die Ossis also ihr bolschewistisches Schreckensregime zum Teufel gejagt, um jetzt zwischen 793 (willkürlich gewählte Zahl) Joghurtsorten wählen zu können. Ich meine, wir können ja nicht mal mehr aus ner Handvoll Parteien ne gescheite Auswahl treffen... ;-)

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In der Tat. Alles wird komplizierter. Aber nicht besser. Mir schmecken die hervorragenden Produkte von M.M. nicht, deshalb muß ich leider, leider darauf verzichten.

Die Firma Brandt-Zwieback hat das auch geschickt gemacht. Arbeitsplätze im Stammwerk Hagen vernichtet, um sich subventioniert eine neue Halle im Osten bauen zu lassen. Bedauerlicherweise vertrage ich seither auch die hervorragenden Produkte von Brandt nicht mehr. Schade.

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