Mittwoch, 31. August 2005
europäische Geister...
Eine desolate Wirtschaftslage, schwaches Wachstum, eine hohe Arbeitslosigkeit und stagnierende Kaufkraft beschäftigt nicht allein Deutschland während des heißen Wahlkampfs.

Viele europäische Länder sind auf der Suche nach einem Weg aus der Krise. Zu den „Rezepten“ gehört unter anderem die Lockerung des Kündigungsschutzes, Verkauf von staatlichen Unternehmen, senken der Lohnnebenkosten und Förderung von Innovation. Im Großen und Ganzen sind dies aus der Not geborene Maßnahmen. Eine Arbeitslosenrate von über 10% ist zu einem Teil auch auf die schwindende Kaufkraft zurück zu führen. In Deutschland wie auch in frankreich (pdf, 26 KB) und anderen europäischen Staaten stagnieren bzw. fallen die Einkommen. Der Handel und Mittelstand haben aus dieser Entwicklung in den letzten 2 Jahren mittels Entlassungen und Stellenabbau Konsequenzen gezogen. Wie hierzulande fehlen zum Beispiel in Frankreich auch Mittel zu Finanzierung von Arbeitslosen und der leeren Rentenkassen.

Leider werden auch Radikalkuren keine Lösung dieser Misere herbeiführen. Eine auf überschaubare Zeit anberaumte Senkung der Lohnnebenkosten und der damit verbundenen Konsequenz, Arbeitslosen, Rentnern, Schulen, Pflegebedürftigen und Kranken nochmals Mittel zu streichen ist nicht nur sozialpolitisch kritisch auch führt dies zu weiteren Mindereinnahmen des Staates und höheren Arbeitslosenzahlen. Die in Deutschland eingeführte „Selbstverantwortung“ im minimalistischen Sinn ist ein gangbarer Weg, nur der Zeitpunkt war falsch gewählt. Diese Maßnahme hätte vor Jahren geschehen müssen. Durch die radikal voranschreitende Globalisierung und der damit verbundenen Wirtschaftsliberalisierung bleiben heute keine Spielräume einerseits den Bürger ohne Kaufkraftverlust in Eigenverantwortung zu nehmen und andererseits darauf zu hoffen das BSP zu erhöhen. Gefragt ist ein Umdenken und eine moralische (soweit es eine Moral gibt) Verantwortung aller - auch der Unternehmen. Märkte brauchen Kaufkraft um Gewinne erzielen zu können. Wer fällt den Olivenbaum um den Hammel zu braten?

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Montag, 29. August 2005
Einstein und Newton
Täglich leben wir mit Einstein, egal ob Job oder Freizeit. Nur als Romantiker sind wir tiefe Anhänger von Newton, allem voran bei bewegenden Sonnenuntergängen.

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Dienstag, 23. August 2005
Namibia
NAMIBIA! Afrika! Ruhe, ehemalige deutsche Kolonie, Urlaub, Safaris und ähnliche Dinge fallen mir zu diesem Land ein. Interessant, wie groß der „deutsche“ Einfluss in der ehemaligen Kolonie heute noch ist. Nicht allein in der Präsenz der deutschen Sprache und deutsche Straßennamen verweisen auf die Zeiten der kaiserlichen Herrschaft. Befremdet, beinahe Erschütternd ist der urig deutsche „Lifestile“ mit Schwarzwälder Blechmusik und Heino. Kein Restaurant in Swapokmund aus dem nicht abends zu Antilope und Strauss, laut vertraute Klänge aus der Oldi - Kiste trällern und der Musikantenstadl Dauergast ist. In Swapokmund hat der Tourist noch das Gefühl germanischer Zeiten. Zwar gehört Deutsch neben Englisch (Amtssprache) und Afrikaans zu den verbreiteten Sprachen, jedoch mit abnehmender Tendenz. goethe institut namibia (pdf, 30 KB) Als ehemalige Kolonie wird Namibia auch von Deutschland finanziell unterstützt. In erster Linie fließen Gelder für soziale Projekte und Schulbildung.

Es ist ein Land der Möglichkeiten. Gut betuchte Großwildjaeger kommen hier genauso zu ihrem Vergnügen wie Wüsten- und Wildturis (TravelBlog). Für einen Springbock zahlt man um die 280 Euro und ein Leobard kostet 1.800 Euro. Natürlich kann auch größeres Wild gejagt werden, Preise sind nur auf Anfrage erhältlich. Paviane werden von den Kindern der Farmer von den Bäumen geschossen.

Selten verirrt sich ein Tourist nordöstlich vom Etosha Park. Hier leben ethnische Gruppen wir die Damara und Himba unter Randbedingungen. Zwar sind sie beliebte Motive für Fotowütige aber aus den Einahmen der Tourismuswirtschaft erhalten sie nichts. Im Gegenteil: durch den ausbreitenden Tourismus werden die Lebensräume der Nomaden stark zurück gedrängt und zu Motiven degradiert. Diese Bevölkerungsgruppen sind nicht nur bis zu 20% Prozent von Aids betroffen, auch Alkohol und Drogen werden mehr und mehr zum Problem. Eine Vertretung in der namibischen Regierung haben sie nicht oder wird nicht zugelassen. Ursprünglich sollte die bevorstehende Landreform diesen Menschen die Möglichkeit wieder zurückgeben als Nomaden zu leben und eine Selbstversorgung sichern. Die Regierung braucht für den Staatshaushalt die zahlenden Gäste und nun wird die Reform als Mittel zum Zweck des Ausbaus für den Tourismus genutzt. Nicht offiziell, aber vieles deuten darauf hin.

Eine Kuriosität am Rande ist die deutschsprachige Allgemeine Tageszeitung Namibia. selten findet sich heute noch eine Zeitung die im Stil der Fünfziger schreibt und berichtet.

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Freitag, 19. August 2005
Begegnungen
Der Zentralversammlung der deutschen Rabbiner hat zum Papstbesuch in der Kölner Synagoge die Schofa (שׁוֹפָר) (Widderhorn) blasen lassen. Dieses Horn wird nur zu den großen jüdischen Festen, wie zum Ausklang des Jom Kippur oder Rosch ha-Schanah (Neujahrsfest) geblasen.



Eine große Geste zum ersten Besuch eines deutschen Papstes in einer deutschen Synagoge. Eine entgegenkommende Geste und ein Zeichen von der Bereitschaft eines Dialogs zwischen historisch schwierigen und belasteten Positionen.

Etwas enttäuschend war die Rede von Benedikt 16 nicht nur aus jüdischer Sicht. Enttäuschend, da die Rede, der vom Papst Johannes Paul 2. bei seinem Besuch in Israel sehr ähnlich war und wenig neue Aspekte und Bewegungen in der katholischen Kirche gezeigt hat. Heute, 60 Jahre nach der Ermordung von allein 11.000 Juden in Köln ist das ansprechen der "dunkelsten Zeit deutscher und europäischer Geschichte" sicher sehr wichtig und das Gedenken an die Opfer des Holocaust selbstverständlich. Die katholische Kirche in Deutschland muss aber in Zukunft mehr tun um den Antisemitismus und Rassismus zu unterbinden und Toleranz zu fördern. Zu oft ist es gerade in sehr katholischen Gemeinden das Unverständnis gegenüber ehemaliger Täterschaft und fehlender Bereitschaft zum Dialog zu spüren. Die „Mission Versöhnung“ darf nicht allein in diesem Ansatz stehen bleiben, vielmehr ist zu einem gegenseitigen Verständnis und zur Erinnerung an die Gräuel auch die Arbeit eines jeden Gläubigen nötig. Es geht nicht allein um die gemeinsamen Wurzeln im Glauben, auch das gegenseitige Kennen lernen verhindert den Aufbau von Vorurteilen und Missverständnissen die weiterhin genährt werden. Für die Zukunft kann es nur eine Aufgabe für die Jugend sein, einen gangbaren Weg zur Gemeinsamkeit zwischen Christen und Juden, die über die geschichtlichen Barrieren hinausgeht, zu finden.

Verglichen mit dem 30. deutschen Kirchentag in Hannover steckt die katholische Veranstaltung in Köln noch in den kommunikativen Kinderschuhen wenn es um die Auseinandersetzung mit den deutschen Juden geht. Setzt man sich in der evangelischen Kirche bedeutend und weitgehend mit dem Judentum und den jüdischen Mitbürgern auseinander, hat man im Handeln des Vatikans das Gefühl von Berührungsängsten. Genau diese übertriebene Zurückhaltung ist zwischen den Kulturen und Religionen zu vermeiden.

auszug aus der papstrede (doc, 28 KB)

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Mittwoch, 17. August 2005
Volkssport "Dirndl Flierga"


Auschschnitt aus dem österr.online Kurier Leider ist die verweisende Url verschwunden (ins Wasser gefallen).

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