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Montag, 2. Januar 2006
Psychische Leiden der Europäer
nicodemus, 15:18h
Jeder vierte Europäer (27%) leidet temporär oder ständig an Depression, bipolare Störungen, Schizophrenie, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Sozialphobie, Panikstörungen, generalisierte Angst, Zwangsstörungen, somatoforme Störungen oder Demenz besagt eine veröffentlichte Meta-Studie in der „European Neuropsychopharmacology“. Das Langzeitrisiko liegt bei mehr als 50% der Betroffenen. Am häufigsten sind Angststörungen, Substanzstörungen und somatoforme Störungen. Lediglich 26% aus dieser Gruppe erhielten irgendeine und noch weniger eine adäquate Behandlung. Unbehandelt verlaufen viele psychische Störungen chronisch mit zunehmenden Komplikationen. Die Kosten, die aus diesen Erkrankungen entstehen verursachen nach Schätzungen der europäischen Union drei bis vier Prozent des Bruttosozialprodukts. Die Kosten entstehen in erster Linie durch Produktivitätsverluste. Psychische Erkrankungen sind die häufigste Ursache von Frühberentungen.
Die Mehrheit der psychischen Störungen manifestiert sich in der Kindheit und Adoleszenz. Hier werden die Weichen für eine lebenslange Leidensgeschichte gestellt. Frauen haben ein höheres Risiko, an psychischen Störungen wie Angst, Depression und somatoformen Störungen zu erkranken als Männer. Männer sind eher anfällig bei Substanz- abhängigkeiten (hier in erster Linie Alkohol), bei Psychosen und bipolaren Störungen. Frauen erkranken überwiegend im gebärfähigen Alter. Nicht klar ist ob sich diese Tatsache auf die Kinder auswirkt und in welchem Ausmaß.
In den nächsten Wochen wird die Studie von Dr. Frank Jacobi (Technische Universität Dresden) und Prof. Dr. Hans-Ulrich Wittchen vorgestellt. In dieser Veröffentlichung wurden 27 Studien mit mehr als 150 000 Teilnehmern ausgewertet. Interessant erschein das eine „reine Depression“ oder eine „reine Panikstörung“ äußerst selten auftreten. Die häufigsten Muster des Krankheitsverlaufes sind nach Angaben der Studie, früh auftretende Angststörungen, an die sich im weiteren Verlauf oft somatoforme Störungen, Sucht- und depressive Erkrankungen anschließen.
Eine weitere, im Herbst 2005 erschiene Studie von Schweizer Instituten sieht zukünftig eine Zunahme der Burnout Erkrankungen. Bereits heute ist ein großer Prozentsatz der Krankenmeldungen auf diese Erkrankung zurück zuführen. Wie bei vielen der psychischen Erkrankungen kann bei einer adäquaten Behandlung im frühen Stadium langfristig eine Verbesserung und Milderung erreicht werden.
Quelle und Zitate: Deutsches Ärzteblatt 51/52 2005
Die Mehrheit der psychischen Störungen manifestiert sich in der Kindheit und Adoleszenz. Hier werden die Weichen für eine lebenslange Leidensgeschichte gestellt. Frauen haben ein höheres Risiko, an psychischen Störungen wie Angst, Depression und somatoformen Störungen zu erkranken als Männer. Männer sind eher anfällig bei Substanz- abhängigkeiten (hier in erster Linie Alkohol), bei Psychosen und bipolaren Störungen. Frauen erkranken überwiegend im gebärfähigen Alter. Nicht klar ist ob sich diese Tatsache auf die Kinder auswirkt und in welchem Ausmaß.
In den nächsten Wochen wird die Studie von Dr. Frank Jacobi (Technische Universität Dresden) und Prof. Dr. Hans-Ulrich Wittchen vorgestellt. In dieser Veröffentlichung wurden 27 Studien mit mehr als 150 000 Teilnehmern ausgewertet. Interessant erschein das eine „reine Depression“ oder eine „reine Panikstörung“ äußerst selten auftreten. Die häufigsten Muster des Krankheitsverlaufes sind nach Angaben der Studie, früh auftretende Angststörungen, an die sich im weiteren Verlauf oft somatoforme Störungen, Sucht- und depressive Erkrankungen anschließen.
Eine weitere, im Herbst 2005 erschiene Studie von Schweizer Instituten sieht zukünftig eine Zunahme der Burnout Erkrankungen. Bereits heute ist ein großer Prozentsatz der Krankenmeldungen auf diese Erkrankung zurück zuführen. Wie bei vielen der psychischen Erkrankungen kann bei einer adäquaten Behandlung im frühen Stadium langfristig eine Verbesserung und Milderung erreicht werden.
Quelle und Zitate: Deutsches Ärzteblatt 51/52 2005
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