Montag, 24. Oktober 2005
Buchmesse 2005
hat ihre Tore geschlossen.
Zwei Tage Buchmesse und man schleppt sich träge und überfordert vom Messegelände, ist heilfroh draußen zu sein und einer der Vielen mit einer „Langenscheidt“ Tasche über der Schulter. Hunderttausend neue Titel, hunderttausend Menschen, manche wichtig, viele tun so als ob, lächelnde Verleger, ernste Autoren und alle wissend und kulturell bedeutsam. Nach einem halben Tag vergisst du die hunderten Buchbesprechungen im Vorfeld und lässt dich treiben von einer Halle in die nächste. Der Spiegel, Focus, die Zeit, Taz, Frankfurter Allgemeine haben wichtige Leute eingeladen zu Podiumsdiskussionen. Das Publikum bleibt kurz stehen, hört den Vortragenden zu, entdeckt einen Gang weiter dass es irgendwie interessanter ist und verschwindet wieder. Bei den Massen die sich durch die Gänge wälzen ist man gezwungen jede Pisastudie als Hohn an der Nation abzuwerten und Deutschland als das Land der Leser und Denker zu titulieren. Genauer darf das Geschehen allerdings nicht betrachtet werden. Die meisten Besucher bleiben bei den Kochbüchern und Softpornoverlegern, sowie bei dem Geschenke verteilenden Ausstellern stehen und schlagen sich beinahe darum in den Büchern leicht bis gar nicht bekleidete Mädels und Jungs mit den Augen aufzusaugen. Andere, vorwiegend Frauen um die dreißig bis - na Ja - sagen wir älter haben Maggi und Knorr satt. In ihren Blicken entfacht ein Feuer wie Tim Melzers Chilieintopf oder die scharfpikante Dr. Oetker Gemüsesuppe.

Anstelle vom Klugem und der hundertsten Wiederholung irgendwelches geistigen Höhenflugs der Autoren und Verleger - einige, hoffentlich nicht so typische Bilder

















Korea war dieses Jahr Gastland der Buchmesse.
Als Attraktion bot das Land die Einführung in die jahrtausende alte koreanische Buchdruckkunst.







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