Freitag, 22. Juli 2005
Freitagsgebet mit "Fatwa"
Heute wird in Großbritannien zum Freitagsgebet in hunderten Moschen eine Absage an den Terror gegen die Bevölkerung Londons am 7. Juli, verlesen. Dieses Schreiben wurde von allen wichtigen Vertreten des islamischen Gemeinden Englands unterschrieben. Die Absage der Gewalt wird von einigen Führern als „ fatwa (pdf, 93 KB) " (islamisches Rechtsgutachten) angesehen. Allerdings fehlt die dafür notwendige religiöse Infrastruktur um Diese umzusetzen. Es ist ein klares Zeichen das der Koran in absolut humanitärer Auslegung interpretiert und nur zu einem Promillesatz der Muslime anders gesehen, wird. Es ist nicht nur eine Distanzierung und Verurteilung der Geschehnisse in London und sicher nachwirkend auch auf Madrid, vielmehr ist das offene Auftreten eine klare Haltung für den Lebensbereich der Muslime in Europa. Wenn auch nach Madrid zu lange von den muslimischen Oberhäuptern geschwiegen wurde, teils aus Angst und teils aus Nichtverstehen der Handlung, so ist mit diesem Akt ein klarer Standpunkt gesetzt. Das Schreiben wurde von dem meisten der europäischen Verbände begrüßt und unterstützt. Im Zuge der Anschläge haben auch die Muslime gelitten. Durch die Tat von Wenigen wurden und werden Alle dafür verachtet und an den Pranger gestellt. Es ist in der Ohnmacht der Opfer verständlich Schuldige zu finden, nun wichtiger den je ist der Versuch aufeinander zu zugehen. Wenn jede Gruppe weiß wie die andere lebt und was sie denkt, fallen viele Vorurteile und erleichtern den Umgang.

Die muslimischen Verbände standen natürlich nach den Anschlägen unter Druck. Einerseits sind viele nicht mit der Kriegspolitik der USA und Teilen Europas einverstanden und sehen sich als das deklarierte (Bush) „Böse“. Auf der anderen Seite ist Terror auch aus der Sicht der Muslime nicht vertretbar, zumal viele bereits in der dritten und vierten Generation in Europa leben und hier innerhalb der Gruppe die Wurzeln haben. Vergangene Anschläge haben auch Muslime in Europa getroffen und Angst gemacht.

Sehr geschickt berufen sich die religiösen Führer und Unterzeichner der „Fatwa“, auf nicht ganz eindeutige Absätze in den Suren. Hier wäre unter Umständen durchaus auch eine gegenteilige Interpretation möglich. Und wenn schon nicht „Gegenteilig“ so doch nicht eindeutig gegen Gewalt definierbar. Damit wird für Gläubige sehr klar gestellt wie der Koran ausgelegt wird und im Sinne eines „islamischen Rechtsgutachten“ auch verbindlich. Den Nichtmuslimen in Europa und weltweit ist ein klares Zeichen gesetzt: kein Mord wird von der europäischen Auslegung des Korans gutgeheißen, vielmehr auf das strikteste abgelehnt und als verwerflich beachtet.

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Donnerstag, 21. Juli 2005
Yuan lösst sich vom Dollar...
die chinesische Währung Yuan hat sich mit sofortiger Wirkung vom Dollar gelöst und wurde bereits um 2,1% höher bewertet. http://www.nzz.ch/2005/07/21/bm/newzzEBEYH8I9-12.html

Über diesen Entscheid der Chinesen werden nicht nur die Japaner lächeln...Die Stabilität der Währung wird durch einen Fremdwährungskorb gewährleistet und höchstens um 0,3% schwanken...Inhalt des "Korbes" ist noch nicht bekannt.

10.08.2005
waehrungskorb fuer yuan bekannt (pdf, 12 KB)

http://www.nzz.ch/2005/08/10/bm/newzzEC7J6V2Y-12.html

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Montag, 18. Juli 2005
schöne, heile Konsumwelt...
Was wurde vor einigen Jahren – zur Zeiten Kohls CDU - dem Konsumenten alles versprochen? Ein wahrer Himmel an Konsumgütern zu niedrigsten Preisen. Einkaufen bis 20:00 Uhr abends und teils auch noch am Wochenende. Schöne, Heile Konsumwelt!
Wie sieht heute der „freie“ Markt aus?? Neben den hohen Mobile-Telefonkosten und Energiekosten (das nicht nur wegen der ÖKO Steuer), sind die Lebensmittelpreise scheinbar sehr moderat geblieben. Aber zu welchem Preis? Egal, wo man seine Milch oder Eier, Wurst und Toast holt, überall hat man die gleiche Auswahl an Produkten. Wenige Marken und Hersteller dominieren den Markt und die Auswahl bleibt grob gesagt zwischen Maggi und Knorr, Erlenhof und Weihenstephan, Loreal und Coka Cola. Diese Reihe lässt sich beliebig fortsetzten. Die Preise sind durch die Großabnehmer der Rewe- und Metrogruppen diktiert und die Wirtschaftlichkeit der Nischenproduzenten und kleineren Märkte ist nahezu gegen null. Diese „Macht“ der Handelsketten machen auch den Herstellern zu schaffen, nicht nur die Preise werden vorgegeben und damit das Angebot „reduziert“, um rentable zu bleiben muss noch mehr produziert werden und das möglichst im billigerem Ausland. Von dort wird die Ware mit teurem Diesel und einem unterbezahltem Fahrer in die heimischen Läden gekarrt, wo sie von Billigstkräften einsortiert und der breiten Masse an Hausfrauen die Ihre billige Arbeitskraft zur Verfügung stellen, kassiert. Eine markstrategische Effizienz kann nur für einen gelten – hier für die Märkte und nicht für den Konsumenten.

Dann steht man an der Supermarktkasse den Wagen vor sich her schiebend, beobachtet die Leute an der Kasse und wundert sich, wie viele kurz vor der Kasse oder direkt bei der Kassiererin Waren wieder ablegen um die Rechnung günstiger zu halten.

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Donnerstag, 14. Juli 2005
Koran und Islam
"Durch nichts im Islam können die bösartigen Taten der Bombenattentäter gerechtfertigt werden", Iqbal Sacranie, Generalsekretär des muslimischen Dachverbands in Großbritannien. (spiegel-online 13.07.2005).
In allen drei abrahamitischen Buchreligionen (Judentum, Christen und Muslime) finden sich Sätze der Vernichtung gegen Andersgläubige. Wenn es in der Thora und im Alten Testament gegen die Ägypter und Götzenanbeter geht und welche, die gegen die Anbetung eines einzigen „Allmächtigen“ sind, die mit „Feuer und Schwert“, „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ bekämpft und vernichtet werden sollen. So ist der Koran in seiner Auslegung von „Ungläubigen“ wesentlich genauer und detaillierter. Da der Islamismus die „Botschaften“ der Thora, des Alten und Neuen Testament als durchaus im Sinne seiner eigenen Religion interpretiert und einen Grossteil der Akteure auch als Propheten im Koran beschreibt, werden dennoch Juden und Christen als „Ungläubige“ bezeichnet.
Sieht man den Koran aus der Perspektive der Gotteskrieger und verblendeten Gegner des nichtislamischen Lebensstils, so finden sich in Diesem viele Suren die aus dem Zusammenhang gerissen eine Vernichtung oder einen Schlag gegen die „Ungläubigen“ als Gottgegeben rechtfertigen. Auch der eigene Tod ist hierbei im Kampf auf sich zu nehmen und wird im Paradies belohnt. Um zu dieser Sicht es Islam zu kommen muss man andere Ziele verfolgen als dies von der Mehrzahl der Muslime getan wird. Unweigerlich fällt bei den Anschlägen auf, dass den bestens organisierten Hintermännern nicht der Koran als Leitfaden für die Durchsetzung der Ziele –Angst verbreiten, Macht – ausschlaggebend ist. Würde man sich an den Koran halten so wäre die Auseinandersetzung nicht hinterlistig und feige auf „weiche“ Ziele beschränkt. Vielmehr wird vom „Gläubigen“ erwartet dass er für seine Überzeugung – die ja auch kulturell bedeutend ist – offen einsteht. Eigentlich müsste der Protest der Imane, als Lehrer der Glaubens gegen dieses entsetzliche Vorgehen sehr laut erklingen und eine mächtige Gegnerschaft hervorbringen. Es ist wichtig die Attentäter zu sehen und sich über deren Verblendung zu sorgen, viel wesentlicher ist es, zu Fragen mit welchen ideologischen Hirngespinsten die Leute dazu gebracht werden ihre Existenz auszublenden und sich zu „opfern“. Im Falle der Londoner Attentäter kann man nicht von einem aufgebauten Hass oder einer Diskriminierung der Muslime ausgehen. Letztendlich, wenn der Täter überzeugt ist das Richtige zu tun wird er zum Helden, ein mehr als fragwürdiger Held und das Einzige woran er sich im Zweifel noch klammern kann ist die falsche Interpretation des Koran.



Nicht die geschriebenen Worte des Korans oder der Bibel sind gut oder böse – es ist die menschliche Seite diese Worte für seine Ziele zu missbrauchen.

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Dienstag, 12. Juli 2005
Kunst in mondloser Nacht
und Überraschungen im Wald. (Kasseler Lichtskulpturen)









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