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Sonntag, 12. März 2006
Blogger Lesung in Frankfurt
nicodemus, 18:14h
Irgendwie war ich neugierig, auf die Blogger Lesung im Cafe International in Frankfurt, gestern Abend. Im Ranking der Neugierde stand an erster Stelle die Menschen hinter den Blogs mal in Natura zu sehen und nach Möglichkeit Da und Dort, mit Diesem oder Jenem einige Sätze zu wechseln, ganz einfach unterhalten. Beim Lesen und Kommentieren der Beiträge auf den unterschiedlichen Sites versuche ich mir den Menschen dahinter vorzustellen, hinter den Sätzen und zwischen den Zeilen. Nicht das ich anfange genaue Bilder von Größe, Statur oder Alter in meinen Gedanken zu malen, obwohl ich zugeben muss, das solche schattenhaften Umrisse sich immer nach vorne, in die bewussten Gedanken drängen. Im Blog geschriebne Wörter und Sätze sind ausgesucht, revidiert, mehr oder weniger passend zusammengestellt und einen falschen oder peinlichen Satz kann man immer noch löschen, vor oder nach der Freigabe im Netz. Interessant ist, den Menschen direkt im Gesamteindruck zu begegnen, seinen Ausdruck, die Körpersprache, das Gesagte mit den Bekannten aus den Beiträgen zu verbinden.
Das kleine Cafe füllte sich schnell mit Menschen von denen ich annehmen konnte dass sie Blogger sind, wer soll auch sonst von der Veranstaltung wissen. Mein Blick streifte über die Gesichter und ich versuchte mir vorzustellen wer wohl wer ist. Die untergründigen gedanklichen Bilder hervorkramend suchte ich die passenden Sites zu den Menschen. Ein junges Pärchen setzte sich auf den gegenüberstehen kleinen Tisch, augenscheinlich verliebt. Er holte Zigaretten aus der Jackentasche, schüttelte eine Zigarette aus der Softverpackung und steckte sie in den Mund. Seine Freundin drehte sich um und zischte ihn an „Muss das jetzt sein?!“. Solidarisch gab ich ihm Feuer und reichte ihm den reihum gehenden Aschenbecher. Der Mann neben mir und die Dame daneben erklärten, das sie Blogs nur lesen aber selber keine schreiben würden, da und dort mal einen Kommentar. Die Zeit fehle dazu selbst schreiben, erklärten Beide. Ja! - denke ich, bloggen fressen Zeit und manchmal auch den Haushaltsfrieden. Bei der Menge Leute musste ich mir auch eingestehen dass ich nur wenige Sites wirklich kenne oder besser öfter mal gelesen habe. Das Vorhaben Menschen und Blogs zu verbinden gebe ich auf als die Musik beendet wird und die Lesung beginnt.
Frau Suna, Andrea Diener, Herr Bandini und Herr Kid lesen. Die Texte von Herrn kid konnte ich mir in etwa vorstellen, etwas dunkel und schwermütig, fast existenziell mit einer großen Portion Sahne in Form von Humor. Frau Suna hat mich überrascht, die Melodie der Sprache klang vertraut und heimatlich. Die Texte detailhaft beschreibend, beinahe anteilnahmslos erzählend und dennoch treffen sie den Kern der Erzählung über Stimmungen, über familiäre Arbeitsteilung und Beobachtungen von Menschen in der Straßenbahn. Frau Diener erzählt ohne Zynismus über einige Stunden an der Rennbahn mit Flugsimulator, behütete Frauen und deren männliche Stützer auf dem Gang vom Cabriolet zur VIP Tribüne. Herr Bandini liest persönliche Geschichten aus seiner Kinderzeit und der Pubertät, erklärt ein wenig schamhaft Erektionsprobleme und die dazu gehörende ärztliche Therapie.
Meine, durch das lesen der Blogs erhaltenen Eindrücke haben mich nicht enttäuscht und die Menschen passen ganz gut zu dem Geschriebenem auf ihren Sites. Nicht hellseherisch gemeint, eher dem Eindruck folgend. Ein Bier, ein wenig Tratsch über nichtanwesende Blogger und lächelnd gestellte Fragen über die letzten Posts, eine interessante Unterhaltung über kulturelles Verständnis innerhalb der gesamten deutschsprachigen Kultur, Zufriedenheit über den gelungenen und schönen Abend.
Foto zur Lesung gibt es auf der Site von Andrea Diener.
Das kleine Cafe füllte sich schnell mit Menschen von denen ich annehmen konnte dass sie Blogger sind, wer soll auch sonst von der Veranstaltung wissen. Mein Blick streifte über die Gesichter und ich versuchte mir vorzustellen wer wohl wer ist. Die untergründigen gedanklichen Bilder hervorkramend suchte ich die passenden Sites zu den Menschen. Ein junges Pärchen setzte sich auf den gegenüberstehen kleinen Tisch, augenscheinlich verliebt. Er holte Zigaretten aus der Jackentasche, schüttelte eine Zigarette aus der Softverpackung und steckte sie in den Mund. Seine Freundin drehte sich um und zischte ihn an „Muss das jetzt sein?!“. Solidarisch gab ich ihm Feuer und reichte ihm den reihum gehenden Aschenbecher. Der Mann neben mir und die Dame daneben erklärten, das sie Blogs nur lesen aber selber keine schreiben würden, da und dort mal einen Kommentar. Die Zeit fehle dazu selbst schreiben, erklärten Beide. Ja! - denke ich, bloggen fressen Zeit und manchmal auch den Haushaltsfrieden. Bei der Menge Leute musste ich mir auch eingestehen dass ich nur wenige Sites wirklich kenne oder besser öfter mal gelesen habe. Das Vorhaben Menschen und Blogs zu verbinden gebe ich auf als die Musik beendet wird und die Lesung beginnt.
Frau Suna, Andrea Diener, Herr Bandini und Herr Kid lesen. Die Texte von Herrn kid konnte ich mir in etwa vorstellen, etwas dunkel und schwermütig, fast existenziell mit einer großen Portion Sahne in Form von Humor. Frau Suna hat mich überrascht, die Melodie der Sprache klang vertraut und heimatlich. Die Texte detailhaft beschreibend, beinahe anteilnahmslos erzählend und dennoch treffen sie den Kern der Erzählung über Stimmungen, über familiäre Arbeitsteilung und Beobachtungen von Menschen in der Straßenbahn. Frau Diener erzählt ohne Zynismus über einige Stunden an der Rennbahn mit Flugsimulator, behütete Frauen und deren männliche Stützer auf dem Gang vom Cabriolet zur VIP Tribüne. Herr Bandini liest persönliche Geschichten aus seiner Kinderzeit und der Pubertät, erklärt ein wenig schamhaft Erektionsprobleme und die dazu gehörende ärztliche Therapie.
Meine, durch das lesen der Blogs erhaltenen Eindrücke haben mich nicht enttäuscht und die Menschen passen ganz gut zu dem Geschriebenem auf ihren Sites. Nicht hellseherisch gemeint, eher dem Eindruck folgend. Ein Bier, ein wenig Tratsch über nichtanwesende Blogger und lächelnd gestellte Fragen über die letzten Posts, eine interessante Unterhaltung über kulturelles Verständnis innerhalb der gesamten deutschsprachigen Kultur, Zufriedenheit über den gelungenen und schönen Abend.
Foto zur Lesung gibt es auf der Site von Andrea Diener.
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